John Strelecky – The Big Five for Life: Was wirklich zählt im Leben

von Christina Schreiner

John Strelecky – The Big Five for Life: Was wirklich zählt im Leben

Es ist wohl eines der bekanntesten Ratgeber-Bücher rund um das Berufsleben und die Persönlichkeitsentwicklung: The Big Five for Life von dem Amerikaner John Strelecky.

Strelecky ist dafür bekannt, seine Weisheiten in fiktive Geschichten zu verpacken. In The Big Five for Life schreibt er über das Leben, Wirken und die Erfolgsformel des Unternehmers Thomas Derale. Thomas Derale hat es nie gegeben. Der Name Derale ist dabei ein Anagramm für „Leader“.  Die Führungspersönlichkeit ist erfunden – und doch für viele Leser ein wünschenswertes Abbild der Wahrheit. In The Big Five for Life geht es um Führungskonzepte, die dazu anstoßen, das eigene Verständnis zum Arbeitsverhältnis neu zu denken: Arbeit sollte an erster Stelle dem Ziel folgen, seine persönliche Erfüllung zu finden und dem eigenen Zweck der Existenz (ZDE) zu folgen.

Aufbau des Buches

Den Einstieg des Buches bildet die Zufallsbegegnung zwischen dem mit seinem Job unzufriedenen Joe und dem erfolgreichen und charismatischen Geschäftsmann Thomas. Es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Erzählt wird aus der Perspektive von Joe. Thomas nimmt die Rolle eines Mentors für Joe ein. Als Thomas sterbenskrank wird, bittet er Joe, ihn bei seinem letzten Ziel zu unterstützen: möglichst viele Menschen an seinem Erfolgsgeheimnis teilhaben zu lassen. Im Mittelpunkt steht die Leitlinie: Jeder Mitarbeiter muss seine „Big Five for Life kennen“, was als Synonym für die eigenen Lebensziele zu verstehen ist. Laut Strelecky geht es nicht primär um die fünf Dinge, sondern darum, einen eigenen Maßstab für Erfolg und Erfüllung zu entwickeln.

Angefüttert ist das Buch mit praktischen Beispielen und Lebensweisheiten.

Hier einige Zitate aus The Big Five for Life:

    • Lebe jeden Tag so, als würde er ein Teil deines Lebensmuseums* werden!
    • Worte haben eine sehr mächtige Wirkung. Entweder sie unterstützen oder sie behindern uns.
    • Menschen die für eine erfüllenden Tätigkeit bezahlt werden, sind produktiver.
    • Es ist erstaunlich, wie schnell Menschen sich als Teil seiner Sache sehen, wenn sie ihnen wirklich wichtig ist uns sie zur ihrem Werden etwas beitragen.
    • Nichts behindert ein Projekt so sehr wie jemand, der entweder am falschen Platz oder notorisch unzufrieden ist.
      Auf alle anderen wirkt das demoralisierend, und es kostet Zeit und Energie.
    • Angst führt zum Scheitern, und Furchtlosigkeit führt zum Erfolg.
  • Wenn man nicht nur mittelmäßig sein will, wird man manchmal stolpern. 

Was hat besonders gefallen

Die Kernbotschaft: Die Arbeit darf nicht nur Mittel zum Zweck sein – sie muss selbst zum Zweck und zum Ziel werden, hat sicherlich jeder schon gehört. Strelecky macht sie zum Gegenstand seines Buches und führt anschaulich vor Augen, warum und wie man sein eigenes Handeln dahingehend ausrichtet.
Hinter der fiktiven Geschichte steckt die Botschaft: Verschiebe Wichtiges nicht auf später, vielleicht wird es kein Später geben. Jeder Sechste stirbt, bevor er das Rentenalter erreicht hat. Fast 30 Prozent derjenigen, die das Rentenalter erreichen, sind körperlich eingeschränkt. Die Geschichte schärft den Blick für die wichtigen Dinge im Leben und setzt gute Impulse.

„Man sollte sein Leben so gestalten, dass man eines Tages aufwacht und tief in seinem Inneren spürt, dass es für einen selbst in Ordnung wäre, wenn man an diesem Tag sterben würde. Nicht etwa, weil man sterben wollte, sondern weil man einen Punkt erreicht hätte, an dem man ohne Bedauern sterben könnte.“

Was hat weniger gefallen

Auf den ersten Blick erscheinen die vorgestellten Führungskonzepte und Ideen aus The Big for Life praktikabel. Aber wenn es so einfach ist, motivierte Mitarbeiter zu finden, den Umsatz und Gewinn zu steigern und erfolgreich zu sein, warum folgen dann nicht mehr Unternehmen diesem Ansatz?

Thomas Derale hat das perfekte Unternehmen, glückliche Mitarbeiter und motivierte Führungskräfte. Allerdings: Nur mit schönen Geschichten und Wunschdenken kommt man nicht weit. Während die Ratschläge zur Persönlichkeitsentwicklung sehr hilfreich sind, lassen sich die Führungskonzepte de facto nicht in jedem Unternehmen erfolgreich anwenden und sind von der Realität weit weg.

Statt long story short heißt es hier: short story long. Die Geschichte von Thomas Derale ist stark in die Länge gezogen und langatmig. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig: der sehr amerikanische Schreibstil.

Zum Autor

Der im Jahr 1969 geborene US-Amerikaner John Strelecky ist als Unternehmensberater tätig und Autor mehrerer Bestseller. Das Buch Das Café am Rande der Welt ist wohl den meisten ein Begriff und entstammt ebenfalls aus Streleckys Feder. Insgesamt haben sich Streleckys 11 Bücher mehr als sechs Millionen Mal verkauft und wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt.

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