Sie ist eine der wichtigsten Versicherungen zur Sicherung des Einkommens: die Berufsunfähigkeitsversicherung.
Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung in jungen Jahren abschließt profitiert von niedrigeren Beiträgen.
Doch Vorsicht bei Kombi-Angeboten wie einer privaten Rentenversicherung mit Fonds oder einer Basisrente.
Aber von vorne.
Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Ein Unfall wirft dich aus dem Leben, du kannst dauerhaft nicht arbeiten, neben den gesundheitlichen Einschränkungen kommen finanzielle Einbußen dazu. Vor diesem Szenario kannst du dich mit der Berufsunfähigkeitsversicherung absichern. Die Versicherung zahlt eine monatliche Rente, wenn du nicht arbeiten kannst oder längere Zeit krankheitsbedingt ausfällst.
Dafür benötigt die Versicherung medizinische Unterlagen, anhand derer du nachweist, dass du dauerhaft deinen Job nicht ausüben kannst. Bei Bewilligung zahlt dir deine Berufsunfähigkeitsversicherung eine monatliche Rente in Höhe einer vorher vereinbarten Summe.
Warum Kombi-Angebote meiden?
Steuern sparen ist eines der Hauptargumente für einen Kombi-Vertrag. Aber Vorsicht. Leider reicht das häufig schon und man hinterfragt das Thema nicht weiter.
Aber: Ein Kombi-Vertrag nimmt dir die Flexibilität für dein späteres Berufsleben.
Wir nehmen folgendes Szenario: Dein monatliches Einkommen verringert sich durch z.B. Arbeitslosigkeit, Familiennachwuchs und Elternzeit, Immobilienfinanzierung, Jobwechsel oder Fortbildung und du kannst das Kombiprodukt monatlich nicht mehr bezahlen. Darin liegt ein großer Nachteil der Kombination aus BU-Rente und Altersversorgung in einem Vertrag: Im Regelfall kannst du nicht nur eine Komponente einzeln kündigen, sondern nur den gesamten Vertrag. In diesem Fall verlierst du sowohl die Berufsunfähigkeitsabsicherung als auch die Altersvorsorge. Bei einer Teilung der beiden Verträge kannst du, je nach Anbieter, ggf. den Vertrag zur Altersvorsorge beitragsfrei stellen und wieder aktivieren.
Heute schon an morgen denken: Du wirst älter, deine Lebensumstände ändern sich. Mit Mitte 50 verfügst du vielleicht über eine Immobilie und ein gutes finanzielles Polster und benötigst die BU nicht mehr. Bei einem reinen Berufsunfähigkeitsvertrag ist eine Kündigung problemlos möglich. Bei einem Kombiprodukt aus Altersvorsorge und Berufsunfähigkeit fehlt diese Flexibilität. Die Kündigung einer Absicherung geht oftmals mit der der anderen einher.
Die meisten Anbieter sind oftmals nur in einem Bereich leistungsstark
Nur wenige Versicherungsgesellschaften haben gleichzeitig gute und leistungsstarke Tarife für die Bereiche Rentenversicherung und BU-Rente. Splittest du die Verträge kannst du dir aus jedem Bereich den für dich besten und leistungsfähigsten Anbieter heraussuchen und erhältst so eine optimale Absicherung.
Rürup-Rente mit Berufsunfähigkeitsversicherung koppeln?
Der Vorteil bei Koppelung von Rürup-Rente (auch Basisrente) mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist, dass man sowohl in der Ansparphase wie auch in der Rentenphase finanziell relativ sicher aufgestellt ist. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt bei eintretender Berufsunfähigkeit bis zum Rentenbeginn, danach setzt die Zahlung der monatlichen Rürup-Rente ein.
Als weiterer Vorteil kommt hinzu, dass man die Investitionen in die Rürup-Rente steuerlich geltend machen kann.
Warum es dennoch nicht sinnvoll ist, Rürup-Rente und BU zu kombinieren
Viele lassen sich von der steuerlichen Absetzbarkeit der Beiträge für die Rürup-Rente täuschen und beachten folgende Punkte nicht:
- Wer die Rürup-Rente mit einer BU koppelt, muss im Krankheitsfall die Berufsunfähigkeitszahlungen normal versteuern ebenso wie die Rente im Alter. Bei getrennten Verträgen steht man im Falle einer Krankheit besser da.
- Beim Pausieren der Zahlungen in die Rürup-Rente geht dies zu Lasten der BU-Versicherung. So kann es ggf. passieren, dass vor Wiederaufnahme der Zahlungen Gesundheitsfragen für die BU zu beantworten sind. Wer die Verträge separat abschließt, kann einen Vertrag ruhen lassen und den anderen weiterführen.
Auch die Verbraucherzentralen empfehlen deshalb, beide Produkte einzeln abzuschließen.
Kann man die BU-Beiträge steuerlich absetzen?
Ja, die Beiträge zur BU kannst du als Vorsorgeaufwendungen in der Steuererklärung angeben. Als Vorsorgeaufwendungen können Angestellte bis zu 1.900 Euro und Selbstständige bis zu 2.800 Euro steuerlich absetzen (Stand: Dezember 2022).